Melissa hat vor einem Jahr 'die Pille' abgesetzt - nach elf Jahren!
Als sie nach Alternativen gesucht hat, war klar, dass sie eine Spirale noch ein Stäbchen einsetzten will. Nach viel Recherche und Austausch mit gleichgesinnten möchte sie dir nun 5 alternative Verhütungsmittel vorstellen, die allesamt hormonfrei sind!
Warum das? Weil es wirklich stark zu hinterfragen gilt, wie lange wir unserem Körper diesen Hormoncocktail zumuten wollen. Denn in diesem einen Jahr ohne 'Pille' hat Melissa sich so gut selbst kennengelernt, ihren Zyklus, ihren Körper und ihre Weiblichkeit. - Und das ist ein wundervolles und wichtiges Geschenk, das wir uns selbst machen dürfen.
1.) Kondom
Der allgegenwärtige Klassiker- das Kondom! Es gehört zu den wichtigsten Verhütungsmitteln, die uns zur Verfügung stehen. Denn Kondome schützen uns eben nicht nur vor einer Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Leider sind sie aber nicht ganz so beliebt wie sie sein sollten, und das liegt meistens an der falschen Größe!
Viele greifen zur Einheitsgröße und liegen dabei oft falsch. Die richtige Größe des Kondoms ist neben der richtigen Anwendung der wichtigste Faktor bezüglich der Sicherheit, aber auch für den Spaßfaktor währenddessen. Denn ein zu kleines, zu großes oder falsch abgerolltes Kondom ist nicht sicher und kann wehtun. Es kann reißen, verrutschen oder verschwinden. Dabei lässt sich die richtige Größe leicht ermitteln!
Penisumfang in Millimetern : 2 = nominale Größe (zumindest in etwa)
Die nominale Größe ist dabei die Maßeinheit für Kondome, die hinten auf der Packung steht.
2.) NFP/ Temperaturmessung
NFP steht für „natürliche Familienplanung“- was erstmal abschreckend klingt. Daher wird auch von der symptothermale Methode gesprochen. Es geht darum, dass du jeden Morgen nach dem Aufwachen (immer zur gleichen Uhrzeit!) deine Basaltemperatur misst sowie deinen Cervix Schleim auswertest. Diese beiden Werte trägst du dann in ein Zyklusblatt ein und wertest sie anschließend nach konkreten, wissenschaftlich erarbeiteten Regeln aus.
Bei der Beobachtung, Erfassung und Dokumentation geht es um die genaue Festlegung deines Eisprungs. Dabei werden verschiedene Verfahren wie Temperaturerhöhung, Veränderung des Zervixschleims sowie die Veränderung des Muttermundes zur Beurteilung herangezogen.
Diese Methode ist am Anfang erstmal kompliziert und muss erst erlernt werden. Diese Zeit musst du auf jeden Fall einplanen. Ohne Regelkenntnis geht es nicht! Wenn du die Regeln gelernt hast, bist du selbst dazu in der Lage, deinen Zyklus auszuwerten und NFP sicher anzuwenden.
Du möchtest mehr über diese Methode erfahren?
Dann höre in den Wild Modern Magic Podcast von Inga Laumann hinein. Hier gib es ein spannendes Interview mit Eva Teja zum Thema Hormonfreieverhütung!
2.) Zykluscomputer
Ein Zykluscomputer ist ein Luxus-Verhütungsartikel, denn er ist wie die „leichte“ Version von NFP. Er ist nicht zwangsläufig notwendig, aber für viele Frauen eine absolute Erleichterung, da du mehr Freiheiten hast beim Messen und der Computer dir durch seinen Algorithmus hilft. Hier ein kurzer Hinweis: Viele verwechseln Messsensoren und Zyklus Tracking Apps mit Zykluscomputer, weil sie sich auf den ersten Blick ähneln können. Bei genauerem Betrachten sind es allerdings zwei völlig unterschiedliche Dinge, die es zu unterscheiden gilt!
Denn während ein Zykluscomputer die ganze Technik und den wichtigen Algorithmus im Gerät integriert haben und somit autonom funktionieren, benötigen Messsensoren eine App. Diese Sensoren sind also „nur“ eine sehr genaue Form eines Thermometers, die die Basaltemperatur aufzeichnen und via Bluetooth an die dazugehörige App senden. Der Algorithmus, der in den Zykluscomputern eingebaut ist, fehlt den Sensoren also.
Es gibt drei verschiedene Arten von Zykluscomputern: Computer, die ausschließlich mit der Temperatur und der Eingabe der Menstruation arbeiten. Andere, die mittels Hormonbestimmung im Urin arbeiten und es gibt einen Zykluscomputer, der nach der symptothermalen Methode, also sowohl Temperatur als auch Zervixschleim, die fruchtbare Zeit bestimmt. Wichtig ist, dich vorher zu entscheiden, welche Methode dir zusagt.
4.) Diaphgrama
Das Diaphragma verhindert, dass beim und nach dem Sex Spermien in die Gebärmutter eindringen. Zuerst trägst du ein spermienhemmendes Gel auf die Innenseite des Diaphragmas auf und führst es dann wie ein Tampon maximal 2 Stunden vor dem Sex ein. Es ist wichtig, dass es den Muttermund komplett umschließt, das heißt es darf nicht wackeln oder drücken und sollte weder für dich, noch deinen Partner spürbar oder störend sein. Diese Kombination macht den Muttermund für Spermien unzugänglich.
Nach dem Sex musst du das Diaphragma noch mindestens 8 Stunden in dir lassen. Nach den 8 Stunden besteht keine Gefahr mehr. Spätestens 24 Stunden nach dem Sex solltest du das Diaphragma entfernen.
Möchtest du ein weiteres Mal Sex haben, während das Diaphragma noch eingesetzt ist, musst du entweder zusätzlich ein Kondom verwenden oder nochmal Gel in deiner Yoni auftragen. Auf keinen Fall darfst du einfach das Diaphragma rausholen, abwaschen, Gel auftragen und wieder einführen. In dieser Zeit haben die Spermien nämlich jede Gelegenheit, um doch zum Muttermund zu gelangen. Also Diaphragma drin lassen und zusätzliches Gel nachfüllen.
5.) Verhütungsschwamm
Verhütungsschwämme gibt es in natürlichen Varianten, als auch künstlich chemisch angereichert.
Der Verhütungsschwamm ist klein, donut-förmig und besteht aus Latexschaum, der mit chemischen Verhütungsmitteln angereichert ist. Er funktioniert ähnlich wie das Diaphragma, da er auch eine Barriere bildet und Spermizide beinhaltet.
Zur Verwendung befeuchtest du den Verhütungsschwamm mit Leitungswasser, damit wird die Abgabe des chemischen Verhütungsmittels aktiviert. Dann faltest du ihn mit der Mulde nach oben einmal zusammen und führst ihn so weit es geht in deine Yoni ein, bis er den Muttermund bedeckt. Lass ihn nach dem Sex für mindestens 6 Stunden in der Scheide, zieh ihn dann an dem Band heraus und entsorge ihn. Du musst den Schwamm innerhalb von 30 Stunden entfernen.
Über die Autorin:
Melissa ist seit 2020 ein absolut nicht mehr wegzudenkendens magisches Mitglied des Team from the Yoniverse. Als magische Assistentin aka Hermine Granger, steht sie Inga tatkräftig zur Seite. Ihr Hauptgebiet ist die angewandte Magie und gelebte Weiblichkeit. Als Hexe liebt sie Kerzenzauber und Neumondrituale, Kräutersammeln und das Leben mit den Jahreskreisfesten. Sie hat Regionalstudien Lateinamerika studiert und will ihren Herzensweg finden und gehen. Ihre Vision ist es, in ihre Kraft zu kommen und mit ihrer ganz eigenen Medizin sich und andere Menschen zu heilen.
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